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fremd/bekannt

Unmögliches annehmend verstehen kann heissen, das Mögliche durch den Einbruch des Unmöglichen infrage stellen, und aus der Ruhe bringen zu lassen. Das ist, so Waldenfels in Hyperphänomene, eine von drei Figuren, um auf Fremdes einzugehen, ohne es durch Haltung, Ablenkung, es bereits wissen oder schon kennen zu neutralisieren oder zu verleugnen. Abweichung als Einladung zur Verformung, als Innovationskraft oder als Anomalie anzusehen, ist eine weitere Figur. Die dritte nennt sich Selbstverdoppelung. Waldenfels verbindet sie mit Achtung (Missachtung oder Beachtung), die in einem Gruss steckt, den sich eine Person nicht selber geben kann. Auch unter Zuhilfenahme eines Spiegels bleibt das, was sich eine Person an Achtung (Missachtung oder Beachtung) entgegenbringt, von dem unterschieden, was ihr an Achtung (Missachtung oder Beachtung) durch ein Du entgegengebracht wird.

In der Nähe der Phänomene

Ich bleibe mit Ihnen in der Nähe der Phänomene.

Wir betrachten Ihren Beschrieb Ihrer Situation für sich alleine.

Wir betrachten ihn getrennt von normativen Konsequenzen.

Was zu sehen ist, untersuchen wir unter den Gesichtspunkten Wachstum, Selbstbezug und Vermutung. Ohne zu vernünfteln oder zu psychologisieren.

Persönliche Revolution besteht nicht darin, plötzlich draufzukommen, dass man sich komplett geirrt hat. Der eigene Deutungshorizont verändert sich langsam.

Dieser Umstand wird zur Quelle, kristallisieren sich unlösbare Probleme heraus, um die sich plötzlich das ganze Leben sortiert.

Unsere Sicht auf unser Leben ist kein Kippbild. Wir sind in der Lage den Spuren zu folgen, die unsere Sichtweise beeinflussen.

Sowie wir es vermögen, das, was bei der Lösung eines Problems als Störung auftritt, als Vorboten anzusehen.

Meiner Erfahrung nach ist das, was im Zusammenhang mit der Unlösbarkeit als Störfaktor erscheint, oft die Urform der Lösung.