Ein Sprachmodell brachte sich nach der Aufforderung, zu diesem Adverb einen Satz zu bilden, mit «Abermals sind es nicht so sehr die Fakten, die uns beunruhigen, sondern die Interpretation derselben.» ein. In Marco Wehrs «Komplexe neue Welt und wie wir lernen, damit klarzukommen» findet sich ein Hinweis zur Intentionalität von Large-Language-Modellen. Marco Wehr erläutert Schulz von Thuns Kommunikationsmodell, um zu zeigen, dass Sprachmodelle nicht intentional handeln können. Sprachmodelle vermögen es gerade mal, auszurechnen, welche Worte am ehesten zusammenpassen. Es handelt sich, so Marco Wehr, um das Geplapper eines stochastischen Papageis.
Unter diesen Umständen ist es zwecklos darüber nachzudenken, was das Sprachmodell mit Beunruhigung meint. Oder sich mit ihm dazu auseinanderzusetzen, dass Fakten aufgrund von Interpretationen der Welt entstehen.
Ich schlage Ihnen vor, das, was wir uns über uns und die Welt erzählen, auch unter dem Gesichtspunkt des Betroffenseins anzuschauen. Als Alternative zur Bewertung des Inhalts. Zwischen dem Inhalt der Erzählung und dem, wie uns die Erzählung betrifft, hin und her zu wandern, ist zentrales Beratungsanliegen. Über das Betroffensein lässt sich meiner Erfahrung nach leicht in Form von Gefühlen austauschen.
Gehen Sie davon aus, dass Gefühle uns mit der Welt oder anderen Menschen verbinden. Nehmen Sie als Beispiel ein Buch, das Sie langweilt. Sie stehen mit dem Buch zwar in Verbindung, der Bezug erscheint Ihnen jedoch leer. Das lässt sich auf menschliche Verbindungen übertragen. Dafür, warum es hierzu wichtig ist, auf die Unterschiedlichkeit verbindender Gefühle – nehmen wir Liebe und Wut – zu achten, gibt es in der Praxis für die Sachen selbst Raum.
Bei der Verortung von Handlungen und Möglichkeiten auf Enge und Weite zu achten und darüber zu sprechen, ob, während Sie erzählen, enthusiastisch, matt, Verliebtheit, taub, erniedrigt, Ungeduld, Aufregung, Nervosität, Leid, Demut, knorrzig, attraktiv, glücklich, unsicher, verwirrt, sicher, spitz, Mitleid, erregt, geil, gedemütigt, Neugier, Hilflosigkeit, Hoffnungslosigkeit, erschrocken, angewidert, Ehrgeiz, verletzt, Hass, Stolz, einsam, gerührt, Romantik, Verbundenheit, angenommen, erhaben, Trauer, Wut, Angst, Scham, Zuversicht, Erleichterung, Vorfreude, Freude, Langeweile, voll, Sehnsucht, Enttäuschung, frei, lustlos, stumpf, Ohnmacht, Liebe, Hoffnung, Ärger, Lust, gekränkt, Ehrgeiz, bedrückt, Ekel, Fröhlichkeit, Beklemmung, Mut, Neid, bedrängt, lustvoll, Heiterkeit, dankbar, panisch, erschlagen, Geborgenheit oder Verzweiflung feuerwerksgleich aufblitzen, ist ein weiteres Merkmal meiner Beratungspraxis. Zur Selbstzugänglichkeit (Rahel Jaeggi) gehört das Wagnis, Gefühle auf ihre Eigenschaften (bspw. einengend, befreiend) zu untersuchen.
Menschliche Kommunikation betrachten wir unter Einbezug der Axiome von Paul Watzlawick oder Friedemann Schulz von Thuns Vier Ohren. Sie sind, das findet sich überzeugend bei Joachim Lempert, zusammen mit seinem Wahrnehmungsmodell zu denken.
In der Praxis für die Sachen selbst wird darüber hinaus die Unterscheidung Gemachtes und Gedachtes gehütet; ob von überschäumenden Möglichkeiten, die für Sie als Erkenntnis eine Qualität haben werden, gesprochen wird, oder davon, wie Sie eine dieser Möglichkeiten handelnd in Anspruch nehmen.